Entwurmung - nur ein kleine Tablette?

Entwurmung - nur ein kleine Tablette?

Die Plakate kennt jeder aus der Tierarztpraxis: "Wurmkur nicht vergessen! 4x jährlich entwurmen!" Wie haben unsere Haustiere eigentlich überlebt, bevor es Entwurmungsmittel gab? Und warum prophylaktisch? Die Entwurmung wirkt nur rückwirkend  -  also bei Befall - und hat keine vorbeugende Wirkung. Gerne nehmen Welpen (und auch erwachsene Hunde – was völlig normal ist) immer wieder mal Kot auf, auch Gras oder Erde, und damit auch Wurmeier. Insofern kann man eine Neuinfektion auch unmittelbar nach einer Entwurmung nicht ausschliessen. Meist wird daher auf Verdacht entwurmt. Dass  ein paar Würmer normal für den Hund sind, wird selten erwähnt. Mit einer chemischen Entwurmung werden Gifte in den Körper eingebracht, die nicht nur die Würmer schädigen, sondern auch Darmflora und Leber belasten. Durch zu häufige Entwurmung können zudem Resistenzen gegen die eingesetzten Mittel entstehen, die letztlich die Wirksamkeit einschränken. Im Ausland sind die sog. "prohylaktischen Entwurmungen" teils gesetzlich verboten worden aufgrund der zunehmenden Resistenzen.

Zur Entwurmungstablette sollte daher man nur nach positivem Kotbefund und bei nachweislich starkem Befall greifen. Um ein sicheres Ergebnis zu gewährleisten, sammelt man über 3 Tagen Kotproben und lässt diese dann im Labor untersuchen. Diese Untersuchung sollte man in unregelmäßigen Abständen und verschiedenen Jahreszeiten durchführen, z.B. hier:  Untersuchungsauftrag TiHo Hannover . Bei Welpen bis ca. 1 Jahr lieber in kürzeren Abständen Kot analysieren lassen, da ihr Immunsystem noch nicht so gut in der Lage ist mit Parasiten umzugehen.

Die Anzeichen eines starken Wurmbefalls sind: Abmagerung (trotz guten Appetits), aufgetriebener Bauch, Durchfall, Erbrechen, Verstopfung, Blähungen, Juckreiz am After (Schlittenfahren), schlechtes Haarkleid, schlechtes Allgemeinbefinden und allgemeine Schwäche. Man kann teilweise Würmer oder Wurmteile im Kot erkennen. Aber Vorsicht: nicht jeder Wurmbefall führt zwangsläufig zu den genannten Anzeichen!

Vorbeugende, wurmwidrige Mittel:

Karotten: (Möhren), bei täglicher Fütterung von pürierten Karotten, weitgehender Schutz vor Würmern; ätherische Öle der Karotte wirken lähmend auf Würmer, so das sie ausgeschieden werden können.
Soll mit einer Kotprobe nachgewiesen werden, dass der Hund unter Wurmbefall leidet, so gibt man ihm ein paar Tage vorher vermehrt Karotten. Die meisten Hunde mögen Karotten sehr gerne, sie können aber auch als Saft oder pulverisiert (Karottensamen) gegeben werden.

Knoblauch: Knoblauch hilft gegen Pilze, Bakterien und Viren. Oft liest man, dass Knoblauch giftig ist für Hunde, dazu müsste man einem ca. 30kg Hund etwa 350! Knoblauchzehen die Woche geben. Zur Wurm- und auch Zeckenprophylaxe empfohlen sind 2-3 gepresste Zehen pro Woche..  
Kokosfett (kaltgepresst)t, Kokosraspel:, wurmwidrig und zur Prophylaxe; Kokosraspel: hoher Gehalt an Ballaststoffen, wirkt leicht abführend; Stoffe in der Kokosnuss können sogar bei Befall des Darms, mit Candida albicans helfen; Empfehlung zur Dosierung: Je nach Größe des Hundes 1/2 Teel. bis zu 1 Eßlöffel, täglich über einen längeren Zeitraum geben.

Kürbiskerne (geschält, unbehandelt): ca. 2 Eßl. über mehrere Tage ins Futter, frisch gemahlen; 

Propolis (Urtinktur): leistet hervorragende Dienste in der Wurmbehandlung; Anwendung prophylaktisch oder bei leichtem Wurmbefall, da sie das Darmmilieu verändert; stärkt außerdem das Immunsystem;

Propolisentwurmung: Zur Entwurmung ist es nötig die Propolis Urtinktur zu verdünnen, da sie zuviel Alkohol enthält. Dazu 1ml der Tinktur auf einen halben
Liter Wasser geben, in ein dunkles Gefäß füllen und im Kühlschrank lagern. Von dieser Verdünnung dem Hund täglich, über einen Zeitraum von 1 Woche,
1 Teel. pro 10kg Körpergewicht verabreichen. Diese Kur kann in Abständen von mehreren Wochen wiederholt werden.
Grundsätzlich gilt: Ein gesunder Magen-Darm-Trakt durch eine rohe, natürliche Ernährung hilft den Darm sauber zu halten und verhindert/vermindert Parasitenbefall.

FAZIT: 
Entwurmung nur nach positivem Kotbefund, so oft wie nötig und so wenig wie möglich.

Noch ein interessanter Link: http://www.artgerecht-tier.de/kategorie/pferde/beitrag/hier-ist-der-wurm-drin.html

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